Der Installationsteil des Projektes social networks /graz10 arbeitet mit einem in Beziehung setzen von Räumen. Drei Räume sind Glieder einer Übertragungskette der „Erlebarmachung“ von dem in dem Studienteil erhobenen Material: der Netzwerkraum, der Installationsraum und der öffentliche Raum.

Die erhobenen Daten sind Bausteine eines vorhandenen, im Alltag unsichtbaren, sozialen Raumes - dem Netzwerkraum. In dem Installationsraum des Projektes wird der unsichtbare soziale Raum in wahrnehmbare Sinnesgrößen überführt. Der Installationsraum, ein Pavillon mit transluzenter Haut, ist durchlässig gegenüber akustischen und visuellen Informationen, damit übertreten diese in den öffentlichen Raum in dem die Installation steht. Der öffentliche Raum, der im Alltag selbst Umschlagplatz zur Pflege sozialer Netzwerke ist, wird im Projektkontext Teil und Objekt des konzeptuellen Raumgefüges.

Passanten und PassantInnen sind eingeladen ihre eigenen Netzwerke in das Projekt mit einzubringen und die schon erfassten sozialen Netzwerke der Grazerinnen und Grazer mittels einem eigens entwickelten, einfachen haptischen Interface im Installationsraum zu erforschen. Hier können Netzwerke nach 5 Kriterien selektiert werden: Geschlecht, Migration, Kinder, Alter, Soziale Lage.

In Folge werden die Netzwerkdaten, die auf die Selektion zutreffen, multimodal erfahrbar gemacht. Hierzu wird das Datenpaket der hochdimensionalen Daten aufgeschnürt und mittels beweglichen Raumelementen, Klängen und Farben erlebbar gemacht. Das Geschehen im Installationsraum funktioniert nach bestimmten, nachvollziehbaren Gesetzmäßigkeiten, die die InstallationsbesucherInnen in Ihrer Wahrnehmung über verschiedene Wahrnehmungskanäle wie ein Puzzle zusammenbauen können.

Als Produkt entsteht je nach Lesart eine „verstehbare“ Anordnung von Datenmaterial oder auch eine sinnlich erfahrbare Medien-/Klanginstallation die als Gegenstand die unsichtbaren sozialen Beziehungsnetze der Grazerinnen und Grazer hat.